Aschermittwoch – Beginn der Fastenzeit

Am Aschermittwoch, 10. Februar, beginnt die österliche Bußzeit.
Neben dem Karfreitag gilt dieser Tag in der römisch-katholischen Kirche als strenger Fasttag, an dem nur eine Mahlzeit (als Sättigungsmahl) eingenommen werden soll. Vor allem gilt in der Fastenzeit aber der Ruf zu Umkehr und Buße, also zur (Neu-) Ausrichtung des eigenen Lebens auf Christus hin in der Vorbereitung auf das große Osterfest. Hierfür kann Verzicht auf manche Genussmittel (Tabak, Alkohol, Fleischspeisen, Süßigkeiten …) unterstützend hilfreich sein, aber darin erschöpft sich nicht der Sinn der Fastenzeit.

Auch wir sind eingeladen, die Vorbereitungszeit auf Ostern bewusst als geprägte Zeit zu leben.
Am Aschermittwoch feiern wir die heilige Messe mit dem Zeichen des Auflegens der Asche um 18:30 in der Pfarrkirche (die Messe um 7:30 entfällt).

An den Freitagen der Fastenzeit betrachten wir jeweils um 18:00 Uhr den Kreuzweg Jesu (Hl. Messe im Anschluss um ca. 18:40 – die Messen freitags um 7:30 entfallen in der Fastenzeit!).

Mabuhai! Erster Brief von den Philippinen

Liebe Breitenfelderinnen und Breitenfelder!

Ich sende euch herzliche Grüße von den Philippinen ins winterliche Wien! Hier in Bacolod auf der Insel Negros herrschen schwül-warme Temperaturen von 24-33°, derzeit ist es um 22:00 Uhr Ortszeit noch etwa 26° warm. Es ist durchaus gewöhnungsbedürftig, mitten im Jänner in kurzen Hosen und Sandalen unterwegs zu sein …
Vielleicht fragt ihr euch, was ich eigentlich bis 5. Februar auf den Philippinen mache. Kurz gesagt: Ich bin hier mit einer insg. 16köpfigen Gruppe aus der Erzdiözese Wien unterwegs, um zu lernen, wie sich Kirche aus dem Wort Gottes aufbauen lässt. Mit uns sind u.a. Weihbischof Stephan Turnovsky, Generalvikar Nikolaus Krasa und die Pastoralamtsleiterin Veronika Prüller-Jagenteufel unterwegs, aber auch Vertreter der Pfarren wie Gerald Gump und ich.

Nach dem Abflug von Schwechat am vergangenen Montagabend sind wir nach Zwischenstopp in Dubai am Dienstag spätabends (Ortszeit) in Manila gelandet und wurden von Fr. Marc und der Mannschaft des Pastoralinstituts „Bukal ng Tipan“ („Quelle des Bundes“) in Empfang genommen. Nach einer einstündigen Fahrt durch die nächtlichen Randbezirke der Mega-Metropole Manila (ca. 20 Millionen Einwohner) kamen wir im Zentrum „Mary Hill“ des Instituts an und bezogen für die erste Nacht auf den Philippinen unser Quartier. Die Tagungshäuser von Bukal sind frühere Priesterseminare und entsprechend schlicht ausgestattet, aber die Gastfreundschaft ist um so größer. „Mabuhai“ heißt Willkommen und zugleich „langes Leben“ – damit begrüßt man sich auf den Philippinen.

Der nächste Vormittag war – noch leicht gezeichnet vom Jetlag (7 Stunden Zeitverschiebung gegenüber MEZ) – geprägt durch erste Informationen zum Land und zum Programm der kommenden zwei Wochen. Bukal ist ein international bekanntes und renommiertes Pastoralinstitut, das in ganz Asien in Diözesen eingesetzt wird und das auch schon mit einigen deutschen Diözesen (Hildesheim, Osnabrück, Berlin, Limburg, demnächst Köln) eng zusammenarbeitet. Der Kontakt zu Wien kam über Christian Hennecke zustande, der auch schon in Wien bei Diözesanversammlungen bzw. dem Rätetag im vergangenen Herbst Referent war.
Am frühen Nachmittag ging es wieder zum Flughafen, weil wir zu unserem nächsten Aufenthaltsort auf der Insel Negros flogen, dem Zentrum „Mary Shore“ von Bukal, unserer Heimat für eine Woche.

Der Aufenthalt in Mary Shore begann mit zwei Tagen „Retreat“ (Einkehrtage, Donnerstag und Freitag), bei denen wir uns intensiv mit dem Evangelium von der Brotvermehrung (Joh 6) beschäftigt haben. Gestern waren wir nach den zwei einführenden Tagen ein wenig auf Negros in der Umgebung von Bacolod unterwegs:
1. Die Kirche zum „Angry Christ“ (wie sie im Volksmund aufgrund des expressiven Altarbilds genannt wird) steht inmitten einer früher durch Großgrundbesitzer angelegten Siedlung gleich neben einer großen Rohrzuckermühle für die Bauern der Umgebung.
Der zuständige Priester gab uns Einblick in die pastorale Praxis einer 80 qkm großen Pfarre mit ca. 20.000 Katholiken und etwa 25 Kapellen bzw. Seelsorgsstationen.
2. Der Besuch der Villa eines früheren Zuckerbarons gab uns Eindrücke der kolonialen Zeit.
3. Den Mittag und Nachmittag verbrachten wir wie viele Einheimische in einem Naturpark am Hang eines Vulkans („Mambukal Resort“) mit heißen Schwefelquellen, einem längeren Marsch zu mehreren Wasserfällen und kleinen Bergdörfern sowie einem Eindruck tropischer Vegetation inkl. Hunderten „fruit bats“ (Flughunden bzw. Fledermäusen), die in den Wipfeln hingen.
3. Danach ging es noch auf einen Uni-Campus zu einer “Earth chapel“, die aus Recycling-Materialien gestaltet wurde.
4. Die Abendmesse feierten wir mit einer Gemeinde in dem Karmelitinnen-Kloster in Bacolod mit anschließender herzlicher Begegnung mit den Schwestern (wegen der strengen Klausur durch die Gitter des Sprechzimmers). Sie haben sich über die Mannerschnitten fast noch mehr gefreut als über die Miniatur-Statue der Mariazeller Muttergottes 😉 .

Heute begann die intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Konzept der „Basic ecclesial communities“ (BEC = kleine Basisgemeinschaften), das seit den 90iger Jahren das Pastoralkonzept aller philippinischen Diözesen ist und der Vision einer Kirche auf Basis überschaubarer nachbarschaftsorientierter Gemeinschaften („Communion of communities“) folgt. Bis inklusive Mittwoch werden wir uns noch mit der Ekklesiologie und pastoraltheologischen Fragen beschäftigen, ehe wir am Donnerstag auf die Nachbarinsel Iloilo dortige Pfarren und BECs im Rahmen einer viertägigen „Exposure“ besuchen werden. Am 2. Februar fliegen wir zurück nach Manila zu einer abschließenden Reflexion und fliegen am Abend des 4. Februar zurück nach Wien.

Warum findet diese Studien- und Lernreise ausgerechnet auf den Philippinen statt?
Nun, es sind sicher nicht primär touristische Erwägungen (wir sind zwar im Land unterwegs, aber nicht im Sinne touristischer oder Sightseeing-Hotspots). Urlaub ist es auch nicht, da wir gerade einmal zwei Halbtage ohne straffes Programm haben werden.
Ich denke, es sind vor allem zwei Gründe, die ausschlaggebend waren, die Reise auf die Philippinen zu organisieren:
1. Die pastoraltheologische Fachkompetenz unserer PartnerInnen von Bukal ist international anerkannt. Zwar sind wir die erste Gruppe einer österreichischen Diözese, die hier dieses Programm mitmacht, aber es sind (wie bereits erwähnt) eine ganze Reihe deutschsprachiger Diözesen bereits hier zu Gast gewesen.
2. Es ist essentiell, nicht nur theoretisch die Konzepte des Modells der BECs zu studieren, sondern auch den konkreten Gemeinden vor Ort zu begegnen. Mit allem Gelingen und Scheitern. Dabei geht es nicht um eine 1:1-Umsetzung im Wiener Alltag, sondern es geht darum, „zu kapieren, nicht zu kopieren“.
Und nur nebenbei erwähnt: Schließlich ist aufgrund des großen Entgegenkommens unserer philippinischen Partnerorganisation die 2 1/2wöchige Reise auf die Philippinen mit allen Kosten (inkl. Flug) günstiger als es eine entsprechende Schulung in einem österreichischen Tagungshaus wäre. Aber vor allem die unmittelbaren Eindrücke hier vor Ort sind unbezahlbar.

Ich weiß noch nicht, ob ich am nächsten Wochenende wieder einen Internetzugang habe. Wenn ja, möchte ich mich gern für einen weiteren Bericht wieder bei euch melden.

Ich wünsche euch eine gesegnete und gute Woche!
Ihr/euer Pfarrmoderator Gregor Jansen

PS:
Tägliche Berichte und Bilder von unserer Studienreise gibt es im Weblog auf der Diözesanhomepage:
https://www.erzdioezese-wien.at/blog/b10596/blog/65.html

18.-22. Jänner: Werktagsmessen entfallen!

Bitte beachten:

In der Zeit von Montag, 18. bis Freitag, 22. Jänner entfallen die Werktagsmessen in Breitenfeld!

Es besteht an diesen Tagen die Möglichkeit, die Hl. Messe in den Pfarren des Entwicklungsraumes mitzufeiern:

Maria Treu (Piaristenkirche): Messen in der Schmerzenskapelle
Montag, Mittwoch und Freitag: 8.00 Uhr
Dienstag und Donnerstag: 19.00 Uhr

Alser Vorstadt: Messen in der Antoniuskapelle
Montag bis Freitag: 7.00 Uhr und 18.30 Uhr
Dienstag zusätzlich um 9.00 Uhr

Diözesanreform: Unser Entwicklungsraum

Mitte Juli hat uns der Bischofsvikar des Vikariats Wien-Stadt Dariusz Schutzki mitgeteilt, dass der künftige Entwicklungsraum die Pfarren Breitenfeld, Alser Vorstadt und Maria Treu umfassen wird. Damit folgt die Diözesanleitung dem Votum unserer Pfarrversamlung vom April und dem Vorschlag des Dekanats 8/9. Ab September werden wir mit den beiden Nachbarpfarren herausfinden, in welchen Bereichen jetzt schon eine engere Zusammenarbeit sinnvoll ist und angestrebt werden soll. Für das im Advent beginnende „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“ sind bereits gemeinsame Aktivitäten angedacht. In den nächsten Jahren werden wir in unserem Pfarrleben den Blick auf die größere Dimension des Entwicklungsraums einüben. Dabei ist es für die Pfarre Breitenfeld weiterhin wichtig, mit besonderer Aufmerksamkeit die Menschen im Blick zu behalten, die in den Teilen des Pfarrgebietes der Bezirke 16, 17 und 18 wohnen, denn Breitenfeld ist und bleibt „die Gürtelpfarre“.
Gehen wir offen und vertrauensvoll in die nächste Etappe der Diözesanreform!

Votum der Pfarrversammlung: 53 % für eine Kooperation mit den Pfarren der Josefstadt

Am Donnerstag hat in der Pfarrkirche die Pfarrversammlung zur Zukunft der Pfarre Breitenfeld stattgefunden. Der Verlauf der Pfarrversammlung hat die Entscheidung des Pfarrgemeinderats, wichtige Themen, welche die ganze Pfarre betreffen, in einem größeren Rahmen zu diskutieren, bestätigt und daher wird dieses Instrument wohl auch künftig bei wesentlichen Richtungsentscheidungen eingesetzt werden.

Nach einem Informationsblock wurden Fragen behandelt und es entwickelte sich unter der Leitung der Moderatorin Susanne Schuster eine engagierte Diskussion. Danke allen, die dabei waren und sich eingebracht haben – jeder Beitrag und jedes Argument wurde gehört und ist für die weitere Arbeit wertvoll und wichtig!

Pfarren_Josefstadt01Das von der Pfarrversammlung erstellte Votum fiel knapper als vermutet (53,3% zu 46,7%), aber doch klar für einen künftigen „Entwicklungsraum“ der Pfarren Alser Vorstadt, Breitenfeld und Maria Treu aus. Dieses Ergebnis wird der Diözesanleitung (Kardinal, Bischofsvikar, Steuerungsgruppe) mitgeteilt werden. Im Herbst werden in der ganzen Diözese die Entwicklungsräume, die zu einer neuen gemeinsamen Pfarre zusammenwachsen sollen, errichtet, so dass die Kooperation unter den Pfarren im Advent 2015 (mit dem Beginn des Kirchenjahres) beginnen kann. Mit den beiden in der Josefstadt benachbarten Pfarren gibt es ja bereits eine gute Zusammenarbeit, und so freue ich mich auf das gemeinsame Fronleichnamsfest am 4. Juni, das – sofern das Votum unserer Pfarrversammlung durch die Entscheidung der Diözese bestätigt wird – somit ein inoffizieller Startschuss für die künftige engere Kooperation werden kann.

Weitere Schritte:

  • bis Mai: Übermittlung des begründeten Votums an die Diözesanleitung
  • bis Herbst 2015: Entscheidung der Diözesanleitung über die Entwicklungsräume
  • November 2015: Errichtung der Entwicklungsräume
  • Jänner 2019: Evaluierung der Kooperation
  • bis 2022: Errichtung der „Pfarre neu“

Das Gnadenbild aus unserem Hochaltar wurde gestohlen!

Nur zwei Tage, nachdem wir zum Franziskusfest mit großer Freude die Heimkehr unserer restaurierten Heiligenfiguren feiern konnten, kam es in unserer Kirche erneut zu einem schweren Vorfall: Unbekannte Täter haben am vergangenen Dienstag (vermutlich am späten Vormittag) das Gnadenbild „Maria vom Guten Rat“ (entstanden um 1800) in unserem Hochaltar aus dem Rahmen geschnitten und gestohlen.

Wir stehen fassungslos vor diesem weiteren Akt der Brutalität gegen etwas, was den Menschen unserer Pfarre seit ihrem Bestehen heilig und wertvoll ist. Und wieder ist es gar nicht so sehr der materielle Schaden, der uns besonders betroffen macht, sondern die Rücksichtslosigkeit den Empfindungen der Gläubigen gegenüber, denen etwas Wertvolles genommen und zerstört wurde.

In der Predigt am vergangenen Sonntag habe ich noch darüber gesprochen, dass derjenige, der liebt, sich verletzlich macht – und dass wir uns mit der Entscheidung, trotz der bisherigen Vorfälle unsere Kirche dennoch offen zu halten, natürlich verletzlich und angreifbar machen. Dass es so rasch wieder zu einer kriminellen Tat gegen unsere Kirche gekommen ist, macht mich traurig und ratlos.

Nach ersten Reaktionen von Pfarrangehörigen und PGR-Mitgliedern ist klar: Wir wollen weiterhin eine offene Pfarre sein und dazu gehört eine offene Kirche. Zugleich müssen die Maßnahmen, die nach den Vorfällen im März bereits besprochen wurden, konsequent umgesetzt werden, damit wir die Kirche besser schützen können. Der beste Schutz einer Kirche sind aber die Menschen, die immer wieder tagsüber in die Kirche kommen, hier beten oder einfach einige Minuten vom Alltag verschnaufen. Bitte helft uns mit, indem ihr auch unter der Woche immer wieder in die Kirche schaut!

Bitten wir die Madonna vom Guten Rat um die richtigen Ideen, wie wir unsere Kirche besser schützen und dennoch offen halten können!

Ihr/euer Pfarrmoderator Gregor Jansen

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„Wir bitten dich, erhöre uns“ – Neuordnung der Fürbitten in der Liturgie

Ab diesem Sonntag wird (zunächst in der Messe um 10:00) ein neuer liturgischer Ort eingeführt: Die Fürbitten – besser: Das „Gebet der versammelten Gemeinde“ – sollen aus der Mitte der Mitfeiernden an Gott gerichtet werden. Daher haben wir im Liturgieausschuss beschlossen, sie von einem Mikrofon im Mittelgang durch LektorInnen mit dem Blick zum Altar (gemeinsame Gebetsrichtung) vorzutragen. So wird unterstrichen, dass die Fürbitten das „Gemeindegebet“ (in Ergänzung zu den „Vorstehergebeten“ des Priesters, die von der Priestersessio aus gesprochen werden) sind. Damit wird auch deutlicher, dass der Ambo als „Tisch des Wortes“ primär für die Verkündigung und Auslegung des Wortes Gottes reserviert bleibt.


Hintergrund:

„Nach dem Evangelium und der Homilie soll – besonders an den Sonntagen und gebotenen Feiertagen – das ‚Allgemeine Gebet‘ oder ‚Gebet der Gläubigen‘ wiedereingeführt werden, damit unter Teilnahme des Volkes Fürbitten gehalten werden für die heilige Kirche, für die Regierenden, für jene, die von mancherlei Not bedrückt sind, und für alle Menschen und das Heil der ganzen Welt.“
(II. Vatikanisches Konzil, Liturgiekonstitution „Sacrosanctum Concilium“ 53)

Die herausgehobene Stellung dieses Gebetes wird in Nr. 69 der neuen Grundordnung des Römischen Messbuchs von 2002 (GORM) angesprochen:
„Im Allgemeinen Gebet beziehungsweise im Gebet der Gläubigen antwortet das Volk gewissermaßen auf das gläubig aufgenommene Wort Gottes, trägt Gott Bitten für das Heil aller vor und übt so sein priesterliches Amt aus, das es durch die Taufe empfangen hat.“

Neuregelung der Kirchenöffnung

Ab sofort (Wochenende 5./6. April) halten wir die Kirche tagsüber wieder offen, wobei nur der Südeingang (Seite zur U6-Station hin) tagsüber geöffnet bleibt. Der Nordeingang (mit der Rampe für barrierefreien Zugang) wird bis zur Installierung weiterer Sicherungsmaßnahmen weiterhin nur zu den Gottesdienstzeiten geöffnet.

Zugleich bitten wir alle Pfarrmitglieder um eine erhöhte Aufmerksamkeit und Ihre Mithilfe: Besuchen Sie tagsüber öfter die Kirche, um durch eine möglichst hohe Präsenz in der Kirche möglichen Beschädigungen etc. vorzubeugen. Damit kann jede/r dazu beitragen, unsere Kirche sicherer zu machen.
Danke dafür!

 

Kardinal Schönborn: „Ich bin erschüttert von den Zerstörungen in den Kirchen“
„Seit Jahrhunderten kommen Menschen in die Kirche, um bei den Heiligen Hilfe in ihren Sorgen und Nöten zu erbitten. Solche Zerstörungswut an einem Ort des Hilfesuchens ist zutiefst erschreckend.“ Der Erzbischof sicherte den betroffenen Pfarren die Hilfe der Erzdiözese zu.
In einem Brief an die Pfarren, veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung „Der Sonntag“, schreibt der Kardinal unter anderem:
„Es ist wie ein blindwütiger Angriff auf all die Gebete, die Hoffnungen und das Vertrauen, das die Menschen vieler Generationen vor die Kruzifixe, vor die Abbilder der Heiligen getragen haben, die sie ihnen gleichsam zu Füßen gelegt haben. Keine Symbole von Macht und Unterdrückung wurden da vom Sockel gerissen, sondern der Inbegriff der Güte, der Hingabe, der Fürsorge. Darum habe ich in einem Fernsehinterview gesagt: Ich hoffe, der Täter hat gar nicht gewusst, was er da tut.

Lassen wir die Kirchentüren offen!
Meine große Bitte aus diesem Erleben ist die: Lassen wir trotzdem die Kirchentüren weit offen! Jetzt erst recht. Machen wir es den Menschen nicht schwer, den Weg zum Altar und vor den Tabernakel zu finden. Vandalen und Diebe – gottseidank selten genug in unseren Kirchen – können nichts zerstören, was wir nicht verschmerzen könnten. Einen Sieg würden sie erst erringen, wenn wir ängstlich alles wegschließen.

Besuchen Sie wochentags die Kirchen!
Freilich wollen wir uns auch nicht leichtfertig die Bilder und Statuen nehmen lassen, die so vielen Menschen im Lauf der Generationen in ihren Sorgen, in der Andacht, im Gebet eine Stütze waren. Auch da habe ich eine Bitte: Ermutigen Sie in Ihrer Pfarre die Menschen dazu, so oft wie möglich die Kirche zu besuchen! Nicht nur zur Sonntagsmesse, sondern auch unter der Woche. Und es muss ja nicht gleich sein, um zu beten. Auch wer sich nur für einen Moment der Stille oder wegen der kühlen Temperatur an einem heißen Tag in der Kirchenbank niederlässt, kommt Gott näher – und seine Präsenz verhindert vielleicht einen Übergriff.“